Leistungserbringung und Bewertung der Leistung

„Höher-schneller-weiter“: Mit dem Fortschritt diagnostischer Verfahren steigt der Untersuchungsaufwand

Der medizinische Fortschritt, von dem Patienten und Ärzte profitieren, verursacht auch höhere Kosten. Im Bereich der mikroskopischen Diagnostik besteht praktisch keine Möglichkeit zur Kostendämpfung durch Automatisierung , denn jedes Präparat erfordert eine sorgfältige Begutachtung durch einen spezialisierten Arzt.

Zur Aufwandsbegrenzung setzen wir bei teuren Zusatzuntersuchungen auf Stufendiagnostik (nach medizinischer Aussagekraft und Notwendigkeit) an der Stelle einer breiten „Schrotschusstechnik“. Unser Prinzip ist dabei „so wenig wie möglich, aber so viel nötig“. Diese Staffelung führt ggf. zu verlängerten Bearbeitungszeiten.

„Kleine Probe – großer Aufwand“

Der Mehrwert für Diagnostik, Therapie und Prognose, der sich aus der feingeweblichen Begutachtung ergibt, steht in keinem Zusammenhang mit dem Operationverfahren zur Gewinnung der Gewebeprobe. Schwierige oder ernste Diagnosen mit unerwartetem zusätzlichem Untersuchungsaufwand ergeben sich ggf. erst bei der mikroskopischen Begutachtung und unabhängig davon, ob es sich ggf. nur um eine unscheinbare oberflächliche Gewebeentfernung gehandelt hat.

Über die Indikationsstellung zu aufwändigeren Zusatzuntersuchungen entscheidet der Histologe nach dem jeweiligen Sachverhalt unter Berücksichtigung der Diagnosesicherheit. Die Sicherheit der Diagnose hat für die/den Patientin/en, den behandelnden Arzt, aber auch den mikroskopischen Untersucher erste Priorität. Daher sind im Zweifelsfall auch Untersuchungen gerechtfertigt, die im Rückblick lediglich die Erstdiagnose bestätigen und keine weitere Zusatzinformation erbringen.